Häufig gestellte Fragen

    Hier finden Sie Antworten auf einige, häufige und aktuelle Fragen zur Fütterung von Hunden und Katzen

  • Das Futter muss der Tierart, dem Alter und Lebensabschnitt des Tieres entsprechen. Ein „Alleinfutter“ muss alle Nährstoffe enthalten, die das Tier täglich braucht.

    Versprechungen wie „hoher Fleischanteil“,  „naturbelassen“ oder „ohne Zusatzstoffe“ sind keine entscheidenden Kriterien, da sie nichts über die Qualität der Zutaten oder den Nährstoffgehalt aussagen.

    Seriöse Hersteller halten sich an die gesetzlichen Vorschriften in der EU. Sie betreiben außerdem keine aggressive Werbung und verbreiten keine negativen Gerüchte über ihre Mitbewerber.

    Vor allem aber muss das Futter schmecken und gut vertragen werden!

    Haben Sie Fragen zu einem Produkt, können Sie mich gerne kontaktieren.

  • Feuchtfutter („Dosenfutter“, heute auch in Schalen oder Beuteln) enthält ca. 80 % Feuchtigkeit. Dadurch nimmt das Tier viel Flüssigkeit zu sich, muss aber auch eine viel größere Menge fressen, um seinen Bedarf an Nährstoffen zu decken.

    Feuchtfutter ist häufig eiweißreicher, während Trockenfutter meist mehr Kohlenhydrate enthält. Trockenfutter hat nur ca. 10 % Feuchtigkeit und ist daher viel konzentrierter, sodass Ihr Tier eine viel geringere Menge braucht. Trockenfutter wird von vielen Besitzern zu Recht als praktischer empfunden.

    Hunde können mit Trocken- und Feuchtfutter gleich gut ernährt werden. Sie können das Futter nach Ihren bzw. den Vorlieben Ihres Hundes auswählen. Auch eine Kombination von Feucht- und Trockenfutter ist möglich.

    Für Katzen ist es empfehlenswert, sie zumindest teilweise mit Feuchtfutter zu ernähren, da es besser sättigt und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherstellt. Trockenfutter ist aber nicht „automatisch" gesundheitsschädlich und verursacht keine Krankheiten. Wer viel oder ausschließlich Trockenfutter füttert, sollte jedoch darauf achten, dass die Katze reichlich trinkt (Katzenbrunnen, verdünnte Milch oder Suppe...).

  • Das Gesetz schreibt vor, dass Futtermittel für Hunde und Katzen entsprechend ihrem Verwendungszweck deklariert werden müssen. 

    Ein „Alleinfutter“ muss alle Nährstoffe enthalten, die das Tier täglich braucht – siehe Frage „Wie wähle ich das richtige Fertigfutter für mein Tier“. Es gibt Richtlinien für Futtermittelhersteller, welcher Nährstoff in welcher Menge mindestens enthalten sein muss, bzw. maximal enthalten sein darf.

    Diese Richtlinien beruhen auf wissenschaftlichen Forschungsergebnissen. 

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  • Das Gesetz schreibt vor, dass die Futter entsprechend ihrem Verwendungszweck deklariert werden müssen. „Ergänzungsfuttermittel“ sind per Definition nicht zur alleinigen Fütterung geeignet.

    Sie enthalten nicht alle Nährstoffe in ausreichenden Mengen – insbesondere Mineralstoffe und Vitamine – und müssen daher mit anderen Futtermitteln kombiniert werden. Typische Ergänzungsfuttermittel sind z.B. reine Fleischdose oder „Hundeflocken“ (Getreideflocken, die schon mit Mineralstoffen und Vitaminen angereichert sind).

    Gerne bin ich Ihnen bei der Erstellung einer Ration aus solchen Zutaten behilflich!

  • Nein, das stimmt ganz sicher nicht, auch wenn es zahlreiche Gerüchte und Pressemeldungen dazu gibt. Es existieren strenge gesetzliche Regelungen in der EU, die vorschreiben, was zu Hunde- und Katzenfutter verarbeitet werden darf und was nicht.

    So dürfen nur Teile von Tieren verwendet werden, die auch für den menschlichen Genuss tauglich wären. Die „Tierischen Nebenerzeugnisse“ sind hauptsächlich Innereien, wie Leber, Herz, Magen, Niere ..., die auch wir Menschen essen könnten. Haut, Sehnen, Ohren, Hühnerfüße, Klauen etc. sind sehr schwer verdaulich und werden daher nur zu Kausnacks verarbeitet.

    Tatsächliche „Abfälle“, wie Kot, Urin, Inhalt des Verdauungstraktes, bearbeitetes Holz und Leder etc. dürfen nicht zu Tierfutter verarbeitet werden. Selbstverständlich auch keine eingeschläferten Tiere!

  • Alle Zusatzstoffe, die in der EU in Hunde-und Katzenfutter verwendet werden dürfen, werden einem sehr umfangreichen und aufwändigen Zulassungsverfahren unterzogen, das sicherstellt, dass sie nicht gesundheitsschädlich sind. Teilweise sind es dieselben, die auch in Lebensmitteln verwendet werden.

    Es gibt bisher keinen Fall, wo ein Zusatzstoff nachweislich eine Krankheit verursacht hätte.  Unter den Begriff „Zusatzstoffe“ fallen übrigens nicht nur technologische Hilfsmittel (wie z.B. Konservierungsstoffe), sondern auch Spurenelemente und Vitamine, die für den Hund/die Katze lebenswichtig sind und die dem Futter zugesetzt werden müssen, sonst wäre es keine vollwertige Nahrung.

  • Allergien können nicht „ausgelöst“ werden, so wie z.B. ein Bakterium eine Erkrankung auslöst. Eine Allergie entsteht, wenn das Immunsystem auf einen harmlosen Stoff (wie einen Futterbestandteil) in überschießender Weise reagiert.
    Dabei ist egal, ob diese Futterzutat in einem Fertigfutter, selbst gekocht oder roh verabreicht wird. Die  meisten Allergien bestehen gegen die am häufigsten in der Hunde- und Katzenfütterung eingesetzten Zutaten: Rind, Huhn, Pute, Milch- und Getreideprodukte. Zusatzstoffe können übrigens keine Allergene sein, da sie zu kleine Moleküle sind, als dass sie in Kontakt mit dem Immunsystem treten könnten.

  • Die Antwort ist eindeutig: Nein, man kann einer Allergie nicht vorbeugen! Ein Tier, das zur Ausbildung von Allergien neigt, kann genauso gegen Pferdefleisch allergisch werden, wenn es oft Pferdefleisch bekommt, wie ein anderes auf Rindfleisch. Es ist auch nicht sinnvoll, ein gesundes Tier mit einer breiten Auswahl an verschiedenen Fleischsorten zu füttern – sollte einmal der Verdacht auf eine Futtermittelallergie ausgesprochen werden, hat man dann nämlich keine Alterativen mehr.

  • Vor allem muss das Futter ausgewogen sein und alle nötigen Nährstoffe enthalten, damit das Tier nicht mangelernährt ist. Kenntnisse über den Nährstoffbedarf und die Zusammensetzung der Futtermittel ist hierfür Grundvoraussetzung. Man muss die verschiedenen Futtermittel sinnvoll miteinander kombinieren bzw. die Ration mit einem passenden Mineralfutter ergänzen. Rezepte, die Sie im Internet und in Büchern oder Zeitschriften finden, sind leider nicht immer ausgewogen. Selbstverständlich dürfen keine schädlichen oder gar giftigen Zutaten verwendet werden.

    Zu alldem berate ich Sie gerne!

  • Kurz gesagt: nein!

    Der Hauptbestandteil von Getreide ist Stärke, welche im Darm zu Zucker verdaut wird und daher eine gute Energiequelle darstellt – genauso wie Stärke aus Hirse oder Kartoffeln.

    Man kann davon ausgehen, dass Hunde schon vor der Erfindung von Trockenfutter viele Getreideprodukte bekamen (Sterz, Brot, Hundekekse). Entsprechend haben sich Hunde auf genetischer Ebene angepasst und haben eine bessere Kapazität zur Verdauung von Stärke als Wölfe. Auch Katzen können Getreide verwerten, wenn auch geringere Mengen als Hunde. Es spricht also nichts dagegen, Getreideprodukte (Nudeln, Flocken) als Energielieferanten einzusetzen.

    Glutenhaltige Produkte müssen nur vermieden werden, wenn das Tier eine nachgewiesene Allergie gegen Gluten hat.

  • BARF bedeutet „Bones and Raw Food“ oder „Biologisch artgerechtes rohes Futter“. 

    BARF ist eine Methode der Fütterung von Hunden und Katzen, die sich an der Ernährung der wilden Vorfahren (Wolf, Wildkatze) orientiert. Dabei werden rohes Fleisch, Innereien und Knochen gefüttert, kombiniert mit Obst und Gemüse und wenig oder keinen Kohlenhydraten. 

    Dabei wird allerdings nicht berücksichtigt, dass der Lebensraum und die Lebensumstände von unseren Haustieren ganz anders sind als von Wildtieren. Was für ein Wildtier „natürlich“ ist, ist nicht automatisch für unsere Haustiere „das Beste“. BARF ist kein Allheilmittel für Krankheiten und Verhaltensprobleme, und es ist nicht ohne Risiken und Probleme.

    Leider finden sich gerade zu diesem Thema sehr viele irreführende Informationen, und auch viele Futterpläne aus Büchern oder dem Internet sind fehlerhaft.

  • BARF birgt vor allem zwei große Risiken:

    1. Hygienemängel
    Durch rohes Fleisch können eine Vielzahl von Krankheitserregern übertragen werden: Bakterien (Salmonellen, E. coli, Campylobacter ...), Parasitenlarven (Bandwürmer …), Einzeller (Toxoplasmen …), Viren. Diese Krankheitserreger können nicht nur die Gesundheit Ihres Tieres, sondern auch Ihre eigene bedrohen! Besonders gefährdet sind Kleinkinder, Schwangere, Senioren und chronisch Kranke. Auch für Therapiehunde sollte man das Fleisch lieber kochen.

    2. Fehlversorgung mit Nährstoffen
    Auch vermeintlich „natürliches“ und „abwechslungsreiches“ Futter enthält nicht automatisch alle Nährstoffe in der richtigen Dosis, die das Tier braucht. Die Erfahrung zeigt, dass die Mehrzahl der BARF-Rezepte aus dem Internet oder Büchern nicht bedarfsgerecht sind und Fehl- sowie Mangelernährung sehr häufig vorkommen. Ein Hund/eine Katze kann fit und gesund aussehen und auch einen unauffälligen Blutbefund haben, aber trotzdem schon mangelernährt sein. Besonders gefährdet sind große Hunde im Wachstum. Gerne überprüfe ich Ihren BARF Ernährungsplan.

    Außerdem kann es zu Verletzungen durch Knochen (bis hin zum Darmverschluss oder Darmperforation) und zu einer Schilddrüsenüberfunktion durch Kopffleisch oder Kehlfleisch (Schilddrüsen!) kommen.

    Es gibt keine Nachweise, dass rohes Futter „besser“ oder „gesünder“ ist als gegartes, und auch keine logische Erklärung dafür.

    Gern berate ich Sie zu Alternativen zu BARF!

  • Die Diätfuttermittel, die es beim/bei der Tierärzt*in gibt, unterliegen einer eigenen EU-Richtlinie, die sicherstellt, dass die Voraussetzungen eingehalten werden, die ein Tier mit einer Erkrankung braucht.

    Sie enthalten spezielle Zutaten und eine ausführliche Deklaration. Angebliche „Diätfutter“ aus dem Supermarkt oder Zoogeschäft entsprechen diesen Vorgaben nicht immer. Halten Sie deswegen immer Rücksprache mit Ihrem/Ihrer betreuenden Tierärzt*in oder mit mir, wenn Sie ein anderes als das verschriebene Diätfutter geben oder das Futter lieber selbst zubereiten möchten! 

  • Zwiebel, Knoblauch, Lauch, Bärlauch, Schnittlauch • enthalten chemische Verbindungen, die die roten Blutkörperchen schädigen. Eine Vergiftung führt daher zu Anämie (Blutarmut).

    Kakaoprodukte, Koffein
     • Hunde können Koffein und Theobromin schlechter abbauen als Menschen, die Wirkung ist daher stärker bis hin zu einer lebensbedrohlichen Vergiftung. Besonders gefährlich ist dunkle Schokolade (Kochschokolade, Kuvertüre) mit hohem Kakaoanteil.

    Weintrauben und Rosinen • Es gab weltweit zahlreiche Fälle von schweren Vergiftungen mit Nierenversagen nach der Aufnahme von Rosinen und Weintrauben. Die genaue Ursache ist unbekannt. Wenn Ihr Hund Weintrauben oder Rosinen gefressen hat, gehen Sie bitte umbedingt zum/zur Tierärzt*in!

    Avocados • Der Stoff Persin in der Avocadopflanze schädigt das Herz und die Milchdrüse.

    Macadamianüsse • Macadamianüsse können Schwäche in der Hinterhand verursachen. Die Ursache ist unbekannt; bisher haben sich alle betroffenen Hunde wieder erholt.

    Xylit • Xylitol (Birkenzucker) ist ein Süßstoff (E 967), der zum Kochen und Backen, aber auch in Zahnpasta, Kaugummi und Lutschbonbons verwendet wird. Er senkt beim Hund den Blutzuckerspiegel, was zu Bewusstlosigkeit führt, und kann außerdem die Leber schädigen.

  • „Ernährungsberater für Tiere“ ist in Österreich ein freies Gewerbe, das jeder ausüben darf, ohne eine Ausbildung oder Qualifikation vorweisen zu müssen. Die meisten Personen haben natürlich eine Ausbildung besucht, in der Regel zum Thema BARF, doch für Sie als Tierhalter*in ist es kaum möglich, die Qualität dieser Ausbildung zu überprüfen.

    Eine fundierte Ernährungsberatung geht jedoch über die Erstellung eines Futterplans hinaus – es geht um die Erfassung der Vorgeschichte Ihres Tieres (Futtervorlieben, Unverträglichkeiten, Erkrankungen etc.) über die Beurteilung der bisherigen Fütterung bis hin zur Diskussion der unterschiedlichen Möglichkeiten – von BARF bis Fertigfutter, Kombinationen, Belohnungen etc. Das erfordert oft Wissen in Biochemie, Physiologie oder interner Medizin, wie es nur Tierärzt*innen haben können. Bei einer Diätberatung für kranke Tiere müssen außerdem Befunde interpretiert werden, was in Österreich eine tierärtzliche Tätigkeit nach dem Tierärztegesetz darstellt.

    Speziell ausgebildete Tierärzt*innen erkennen Sie übrigens an den Titeln „Kammerdiplom Ernährungsberatung Kleintier“, „Fachtierarzt für Ernährung und Diätetik“ und „EBVS® European Specialist in Veterinary and Comparative Nutrition“.